Kältetherapie

Bei der Kältetherapie wird durch Kältezufuhr (Wärmeentzug) dem Organismus lokal thermische Energie entzogen. Dadurch entsteht eine Reduktion des Stoffwechsels und der Durchblutung in der behandelten Region. Eine Sonderform ist die Kryotherapie, bei der Temperaturen um 0 °C und darunter eingesetzt werden.

Die Kältetherapie umfasst einen großen Temperaturbereich. Milde Formen liegen zwischen Temperaturen unterhalb der Körperfläche und 15 °C (kalte Hydrotherapie). Die intensivere Kryotherapie nutzt Temperaturen um den Gefrierpunkt bis zu ca. –130 °C (Kaltgasverdampfung). Wichtig ist die Unterscheidung zwischen kurzzeitiger und längerfristiger Kältetherapie. Die Zeitdauer variiert hierbei methodenabhängig. Während kurzzeitige Kälteanwendungen vorwiegend Gefäßreaktionen auslösen (primäre Vasokonstriktion, sekundäre Vasodilatation), induziert die längerfristige Kryotherapie eine anhaltende Abkühlung der Gewebe mit einer Reduktion von Durchblutung und lokalem Stoffwechsel.

Die Kältetherapie/Kryotherapie kann in unterschiedlichen Formen durchgeführt werden:

  • kalte Hydrotherapie (nur kurzfristige Gefäßreaktion!)
  • Eis (Bäder, Packungen, Massagen, Abreibungen)
  • nicht verdunstende Flüssigkeiten
  • Kältemanschetten, -bandagen
  • tiefgekühlte Gelbeutel

Therapeutisch erwünschte Kältewirkungen sind eine ausgeprägte Schmerzlinderung, antiphlogistische Effekte (vorwiegend bei akuten Entzündungen), Muskeldetonisation (bei längerfristiger Kälte), Ödemhemmung, Blutungsstillung und bei kurzzeitiger Anwendung die Auslösung einer reaktiven Hyperämie.

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